Ayurveda - altindische Medizin

Rheumtische Erkrankungen mit Ayurveda behandeln

Die Perspektive des Ayurveda auf die Volkskrankheit Rheuma ist mit derjenigen der alten Griechen verwandt. Nach Anschauung der Hellenen war Rheumatismus dadurch zu erklären, dass sich im menschlichen Organismus beschwerdenerzeugende Stoffe frei bewegten; daher bedeutet "Rheuma" auch so viel wie "im Fluss sein; fließen". Dementsprechend äußern sich auch die Symptome zumeist in Form reißender, ziehender oder fließender Schmerzen.

Heil- und Behandlungsansätze für Rheuma

Die ayurvedische Schule nimmt an, dass Rheuma mit einem Übermaß an Vata korreliert. Folglich gehen alle entsprechenden Therapien darauf aus, den Anteil des Bewegungs-Prinzips auf ein adäquates Maß zu korrigieren.

Tritt das Rheuma zusammen mit schmerzhaften Zuständen im Unterleib, in den Oberschenkeln, im Darm oder in den Knochen und Gelenken auf, so wird im Ayurveda regelmäßig auf die heilende Kraft von Einläufen gesetzt, die eine gründliche Reinigung des Organismus von einem Teil der frei fließenden Stoffe bewirken sollen. Diese werden dadurch vorbereitet, dass Abkochungen verschiedener, mitunter fermentierter Kräuter zum Trinken verabreicht werden, damit sich die auch als "Ama" bezeichneten Schlackenstoffe zu lösen beginnen.

Im Zuge einer besonders ausgiebigen Kur wird es als effektiv erachtet, zusätzlich zu jenen Tees tägliche Massagen durchzuführen, um die Lösung des Ama weiter zu forcieren. Dabei wird es für bedeutsam befunden, dass Tag für Tag die exakt gleiche Art von Massage praktiziert wird, welche von Ayurveda-Typ zu Ayurveda-Typ differenziert. Als ideal gelten hierbei Zeiträume von zumindest einer Woche; auch Massagekuren über drei bis vier Wochen werden angeraten.

Sobald und soweit das Ama in den Verdauungstrakt zurückgewandert ist, aus dem es einst seinen unerwünschten Weg in den Rest des Körpers genommen hat, wird es Zeit dafür, die Einläufe durchzuführen und in die "heiße Phase" des Reinigungsprozesses einzutreten. Im Regelfall werden solche Einläufe angewendet, die aus mehreren Komponenten zusammengesetzt sind. Für wirksam werden hier traditionell unter anderem Öle, abgekochte Milch und Kräuterzubereitungen erachtet. Bisweilen geht es jedoch auch etwas weniger innerlich zu Werke; denn als Alternative zum Einlauf im klassischen Sinn wird bisweilen auch ein Aderlass vorgenommen oder lediglich der Kopf mit Wasser behandelt (sog. "Vasti", bisweilen leicht irreführend auch als "Kopfeinlauf" bezeichnet).