Ayurveda - altindische Medizin

Nervosität und Schlafstörungen - Behandlung nach ayurvedischen Heilmethoden

Die ayurvedische Medizin geht davon aus, dass Krankheiten durch ein Ungleichgewicht hervorgerufen werden. Die drei Lebensenergien Pitta, Kapha und Vata gehen in jedem Menschen eine einzigartige Verbindung ein. Ist diese individuelle Mischung aus dem Gleichgewicht geraten - durch welchen Grund oder welche Gründe auch immer - fühlt sich der Mensch unwohl. Es kommt zu Störungen des körperlichen und seelischen Wohlbefindens, die schließlich zu schwerwiegenden Krankheiten führen können. Nervosität und Schlafstörungen sind solche Anzeichen für ein Ungleichgewicht.

Ayurvedischer Behandlungsansatz

In der Regel werden diese Symptome einem Übermaß an Pitta zugeordnet: Pitta bedeutet "erhitzen" und steht für das Feuer. Menschen diesen Energietyps sind leicht erregbar und eher unruhig. Nervosität deutet also auf ein Übermaß an Erregbarkeit hin, das durch verschiedene Behandlungen wieder ausgeglichen werden muss. Allerdings gibt es in der ayurvedischen Medizin keine pauschalen Therapien, die man abarbeiten könnte, um ruhiger zu werden. Da jedes Dosha (d.h. die individuelle Zusammensetzung der drei Lebensenergien) einzigartig ist, sind es auch die Menschen. Jeder Mensch muss seiner Konstitution und seinen Bedürfnissen gemäß behandelt werden. Aus diesem Grund ist eine gründliche Anamnese nicht nur des körperlichen und seelischen Zustandes, sondern auch der Lebensumstände sowie der Umgebung des Patienten durch den Ayurveda-Therapeuten unerlässlich und Grundlage jeder Therapie.

Nervosität und Schlafstörungen sind oft Anzeichen für einen erhöhten Stresspegel. Im Prinzip ist Stress positiv: Er führt dazu, dass wir uns anstrengen. Ohne diese Fähigkeit unseres Körpers wären wir zu einem Leben in Passivität verurteilt. Aber ein Übermaß an Stress führt dazu, dass der Körper sich nicht mehr erholen, keine neue Kraft mehr tanken kann. Der Mensch bleibt ständig auf einem hohen Aktivitätslevel und kommt nicht mehr zur Ruhe.

Die Therapien der ayurvedischen Medizin sind hier für eine Behandlung besonders gut geeignet. Durch Übungen aus dem Yoga, durch Meditation und verschiedene Massagetechniken, etwa mit warmem Öl und Kräuteraufgüssen, entspannen Körper und Geist. Eine ayurvedische Massage, z.B. Abhyanga oder Garshan, lockert nicht nur Muskeln und Gelenke, sie fördert die Durchblutung der Haut und regt die inneren Organe an. Der Stoffwechsel wird angekurbelt, so dass krankmachende Stoffe leichter ausgeschiedenen werden. In unserem Körper befinden sich zahlreiche Gifte, die ebenfalls zu schweren Erkrankungen führen. Man denke nur  an die vielen Umweltgifte, denen wir nicht entkommen können. Im Anschluss an die Massage fühlt man sich entspannt, wohlig warm und schläfrig - der Körper kommt zur Ruhe und kann sich endlich erholen. Wichtig ist es, sich allabendlich vor dem Zubettgehen bewusst zu entspannen. Meditative Techniken und Yoga  beruhigen Körper und Geist und führen zu intensiver Nachtruhe.

Desweiteren gehören individuelle Ernährungsempfehlungen zu einer ganzheitlichen Ayurveda-Therapie. Unsere Lebensweise und damit auch unsere Ernährung hat einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Generell meiden sollte man Genussmittel wie Kaffee, Tee, Tabak und Alkohol. Da diese außerdem aufputschend wirken, wird nervösen Menschen oder Patienten mit Schlafstörungen gänzlich davon abgeraten.