Ayurveda - altindische Medizin

Die ayurvedische Pizzichilli-Behandlung

Pizzichilli ist eine kombinierte Behandlung aus Massage, Wärme- und Öltherapie. Sie trägt auch den Namen "Königsbehandlung". Als Bestandteil der indischen Panchakarma dient sie vor allem der Entschlackung und Entgiftung. Der Therapeut gießt gleichmäßig bis zu 6 Liter warmes Öl auf den Körper des Patienten und massiert es mit sanften Streichbewegungen ein. In der Regel wird Sesamöl verwendet. In der indischen Medizin gilt es als Allzweckwaffe gegen verschiedene Krankheiten sowie als passendes Mittel für alle Doshas. Es ist also universell einsetzbar. Durch die Massage dringen seine Heilstoffe tief in den Körper ein und können so von innen heraus wirken. Der Patient wird während der Behandlung zum Schwitzen gebracht, damit der Körper mittels seines Schweißes die angesammelten Giftstoffe ausschwemmt. Dazu wird das Öl allmählich erhitzt, bis es schließlich eine Temperatur von etwa 45°C erreicht hat. Der Patient soll langsam an die steigende Wärme gewöhnt werden. Auch wird die optimale Temperatur nach Konstitution und Befindlichkeiten des Patienten bemessen. Die Pizzichilli-Behandlung ist jedoch nicht nur eine gute Art, den Körper zu reinigen, sie wird vor allem auch bei Beschwerden in den Gelenken und bei Rückenproblemen angewandt. Die sanfte Massage mit warmen Öl lockert und wärmt verkrampfte Muskeln und regt die Durchblutung der Haut an.

Als Panchakarma werden in der indischen Medizin übrigens Methoden bezeichnet, die vor allem der Reinigung des Körpers sowie der Vorbeugung vor schweren Erkrankungen dienen. Ein Kennzeichen der ayurvedischen Heilkunst ist es, den Körper zu stärken bevor er ernsthaft erkrankt. Die ayurvedischen Ernährungsvorschriften sowie die verschiedenen Behandlungen verfolgen vor allem den Zweck, Menschen durch eine gesunde und ausgeglichene Lebensweise vor Krankheiten zu schützen. In Indien gibt es insgesamt 5 Wege, dieses Ziel zu erreichen. Manche klingen in europäischen Ohren recht brachial, weshalb sie hier in der Regel nicht angewendet werden. Dazu gehören beispielsweise Möglichkeiten der innerlichen körperlichen Reinigung durch Erbrechen oder Aderlass. In den Heimatländern des Ayurveda, Indien und Sri Lanka, steht diese Form der Heilkunst gleichberechtigt neben der herkömmlichen Medizin. In Europa gilt Ayurveda jedoch immer noch vor allem als Teil der Wellness-Bewegung.