Ayurveda - altindische Medizin

Beschreibung der ayurvedischen Svedana-Schiwtzbehandlung

Svedana als ayurvedischer Heilansatz: Methoden, Einsatzbereiche, Kontraindikationen
Unter dem Überbegriff des Svedana firmieren verschiedene ayurvedische Methoden, die allesamt darauf abzielen, den Körper zum Schwitzen zu bringen. Damit ist beabsichtigt, solchen Krankheitserscheinungen zu Leibe zu rücken, die auf eine Über-oder Unterrepräsentanz von Vata oder Kapha zurückgehen. Dies primär dadurch, dass dem Körper seine ursprüngliche Flexibilität wiedergegeben wird, indem zahlreiche Giftstoffe über die schwitzbedingt erweiterten Poren und Körperöffnungen abtransportiert werden sollen. Svedena wird im Ayurveda insbesondere zur Vorbeugung und Behandlung von Hals- und Ohrenschmerzen, Husten, Schnupfen, Heiserkeit, Muskelverspannungen in Rücken und Körperseiten, Gelenkschmerzen und bei Verstopfung angeraten. Hingegen sollte von einer solchen ayurvedischen Schwitzkur Abstand genommen werden, wenn der Flüssigkeitshaushalt der behandelten Person sehr niedrig ist, was vor allem bei regelmäßigem, starkem Alkoholkonsum denkbar ist. Freilich sollte überdies weder während der Schwangerschaft noch bei Verbrühungen oder sonstigen Verletzungen (z.B. auch Verbrennungen) Svedana angewendet werden.

Methoden des Erwärmens

Die Erhitzung des Organismus, in deren Folge die Schweißdrüsen mit ihrer angeregten Tätigkeit beginnen, wird oftmals durch Kräuterbäder hervorgerufen. Dazu werden Flüssigkeiten mit Kräutern verdampft und die entstehende Wärme direkt dem Körper zugeleitet. Es ist jedoch auch gängig, den Behandelten mit abgekochten Flüssigkeiten abzubrausen, nachdem diese freilich auf eine verträgliche Temperatur abgekühlt sind; in diesem Kontext spricht man vom so genannten parisheka-svedana. Allerdings kommt dieser Heilungsansatz des Ayurveda bisweilen auch ganz ohne Dampf aus. Denn bei einer weiteren Spielart des Svedana liegt der Behandelte lediglich in einem Raum, der mit bestimmten, als heilsam kategorisierten Holzarten auf eine schweißtreibende Wärme erhitzt wird.

Verlauf des Svedana

Während wasserlösliche Stoffe in den Schweiß übergehen, wird der Kopf in aller Regel von der Erwärmung ausgenommen. Dies kann dadurch geschehen, dass die oberste Körperregion mit feuchten Tüchern bedeckt wird. Mitunter wird zusätzlich für die Augen ein Seidentuch als Auflage empfohlen oder gar das Bestreuen der Augenlider mit Lotusblütenblättern. Je nach Schule des Ayurveda wird auch auf eine Einbeziehung der Geschlechtsteile, jedenfalls aber der männlichen Hoden verzichtet. Im positiven Sinne beendet ist Svedana, wenn sich der Körper angenehm warm erhitzt anfühlt und eventuelle Verspannungen und Gefühle von Steifheit gewichen sind. Gleichsam zu beenden ist Svedana aber auch dann, wenn das Schwitzen den gesunden Rahmen verlässt. Dies ist namentlich der Fall, wenn sich starker Durst einstellt oder Schwindelgefühle zu konstatieren sind.

Die Zeit nach dem Svedana

Im Anschluss an eine ayurvedische Schwitzkur stellt sich oftmals das Bedürfnis ein, den Körper in kühles Nass zu bringen. Dem sollte jedoch möglichst zumindest eine gute halbe Stunde lang widerstanden werden. Während dieses Zeitraumes wird innere Besinnung und Ruhe angeraten, um erst danach eine - warme - Dusche zu nehmen und den Körper vom ausgetretenen Schweiß zu befreien. Starke Schwankungen der Körpertemperatur sind demnach eher nicht herbeizuführen.